Bildung hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert und entscheidet über Lebenschancen. Geringe Bildung senkt zudem entsprechend die Chance auf Beschäftigung und führt häufig zu Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Desintegration.
In Deutschland hängt Bildungserfolg in Deutschland nach wir vor von der Herkunft und dem sozialen Status der Eltern ab, da Bildungsaufstiege innerhalb bildungsbenachteiligter Familien noch immer nur unter Schwierigkeiten zu realisieren sind. Laut der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (2012) hat bei 77% der Studierenden mindestens ein Elternanteil einen Hochschulabschluss, aus den Arbeiterfamilien hingegen nur 23%.
Dies ist nicht nur vor dem Hintergrund von individueller Chancengerechtigkeit ein Problem; auch angesichts der Debatte um den Fachkräftemangel bedeutet die Bildungsungleichheit eine Verschwendung von Humanressourcen. Junge Menschen aus Familien mit Migrationsgeschichte scheinen noch in besonderem Maße von Bildungsungleichheit betroffen zu sein, was auch in der Beteiligung an der Hochschulbildung zum Ausdruck kommt. Jeder vierte unter 25 Jahren in Deutschland hat einen Migrationshintergrund, aber nur etwa jeder neunte Studierende stammt aus einer Einwandererfamilie (Integration von Studierenden mit Migrationshintergrund an deutschen Hochschulen, BAMF 2011). Auch unterscheiden sich die Studienabbruchquoten zwischen Bildungsinländern mit Migrationshintergrund und Herkunftsdeutschen mit 41% zu 25% maßgeblich (HIS-Studie 2011).
Trotz dieser Erkenntnisse ist das Bildungssystem nach wir vor nicht an die gesellschaftlichen Realitäten angepasst, doch das Land NRW finanziert eine innovative Struktur durch die Talentförderung NRW, zudem federn zahlreiche ehrenamtliche Mentoringprojekte wie „Wer will, der kann! Isteyen yapar!“ der TD-Plattform e.V., das seit 2009 bundesweit angeboten wird.
Im Rahmen der Diskussion mit unterschiedlichen Akteuren möchten wir deshalb innovative Ansätze skizzieren, erfolgreiche Strukturen und außerschulische Mentoringprojekte vorstellen und den Stellenwert von zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bildungsdiskurs hervorheben.
Wir freuen uns auf die spannende Diskussion mit Experten und Praktikern wie Thorsten Klute (Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW), Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan (wissenschaftlicher Direktor ZfTI), Cahit Bakir (Talentscout NRW-Talentzentrum)
Hatice Pınar (Vizepräsidentin TD-Plattform, Leitung Bildung), Turgay Tahtabaş (Leiter Bildungswerk Zukunft, Essen) und Gizem Karagülmez (TD-Plattform Mentorin).
Datum: 27. September 2016
Ort: Universität Duisburg – Essen, Campus Essen, Glaspavillion
Uhrzeit: 19.00 Uhr, Einlass 18:30 Uhr
Die Teilnahme nur unter vorheriger Anmeldung bis zum 25.09.2016 unter bildung@td-plattform.de möglich.
Mit freundlichen Grüßen
TD-Plattform e.V.